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Rund 20 bis 30 Prozent der Treibhausemissionen verursachen wir durch unsere Ernährung. Ist dir bewusst, dass durchschnittlich neun Portionen Fleisch und Wurst pro Woche auf österreichischen Tellern landen?
„Unser täglich Fleisch“ wie es in Österreich häufig immer noch der Fall ist, belastet unser Klima und die Umwelt wesentlich. Davon abgesehen, dass lt. der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), aus gesundheitlicher Sicht maximal drei Portionen Fleisch oder Wurst empfohlen werden, so sind es im Hinblick auf die Klimafreundlichkeit nochmals deutlich weniger.
Bis 2030 haben sich die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, ihre Netto CO2 Emissionen um 55% zu reduzieren, 2050 soll sogar im Rahmen des europäischen Green Deals die Klimaneutralität erreicht werden. Wenn wir im Durchschnitt 21-mal pro Woche essen, das heißt drei Mal täglich, sind das rund 90.000 Mahlzeiten, die wir über unsere Lebensdauer hinweg zu uns nehmen (bei einer Lebenserwartung von etwa 80 Jahren). Unsere tägliche Entscheidung welche Lebensmittel wir zu uns nehmen, hat daher ein großes Gewicht und kann einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ansätze und Empfehlungen in Sachen Ernährung gibt es Viele. Die in den letzten Jahren bekannt gewordene Initiative „Veganuary“ soll beispielsweise zu einem Einstieg in die pflanzenbasierte Ernährung verhelfen, indem rein vegan essen im Jänner auf der Tagesordnung steht. Generell plädieren die Initiatoren für eine Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise. Doch ist das wirklich das Modell der Zukunft? Wir haben den Trend „vegan essen im Jänner“ für dich genauer unter die Lupe genommen.
Einig sind sich Ernährungs- und Klimaexperten dahingehend, dass in jedem Fall mehr Pflanzliches und weniger tierische Produkte auf den Tellern landen sollen. Einer 2020 veröffentlichten Studie der Universität für Bodenkultur zur Folge bietet die Ernährungsweise ein großes Einsparpotenzial für den Klimawandel. Die beiden Forscher Martin Schlatzer und Thomas Lindenthal haben in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) berechnet, wie sich vier unterschiedliche Ernährungsweisen konkret auf die Treibhausgasemissionen auswirken.
In der Studie wurden verglichen:
Neben den Effekten in Bezug auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen wurden die Ernährungsweisen auch hinsichtlich ihrer Flächeninanspruchnahme untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen deutliche Einsparungspotenziale erkennen – sowohl in Sachen Treibhausgase als auch in Punkto Flächenbedarf.
Eine Umstellung auf eine vegetarische Ernährung kann rund 50 %, eine Umstellung auf eine vegane Ernährung gar rund 66 % der Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Durchschnittsernährung einsparen. Aber selbst die Variante „Verringerung des Fleischkonsums auf einmal pro Woche Fleisch“ schafft es auf deutliche Einsparungseffekte von immerhin 33 % - gleichzeitig würden bei dieser Variante bereits genügend landwirtschaftliche Flächen frei, die theoretisch Soja- und Palmölimporte durch Anbau einheimischer Alternativen wie Soja, Raps und Sonnenblume ersetzen können. Ein verstärkter Umstieg auf pflanzliche Ernährung bietet damit vor allem auch dort Potenzial, wo derzeit Nutztiere eine Nahrungskonkurrenz zu uns Menschen darstellen.
Die positiven Umwelteffekte hinsichtlich Treibhausgase und Flächenverbrauch verstärken sich laut der Studie von Schlatzer / Lindenthal in allen vier untersuchten Ernährungsvarianten nochmals deutlich, wenn 100 % biologische Produkte zum Einsatz kommen. Die Effekte ergeben sich daraus, da die biologische Landwirtschaft in Österreich „eine Reduktion der Treibhausgasemissionen auch pro kg Produkt bei den meisten Lebensmitteln bewirkt, insbesondere bei Fleisch und Eiern“, so die Studienautoren.
Zusammenfassend können die vegetarische Ernährung bzw. vegan essen als die nachhaltigsten Ernährungsweisen bezeichnet werden, wenn es um die Erreichung der Pariser Klimaziele geht. Aber selbst die Reduktion unseres Fleischkonsums hat bereits eine große Wirkung. Gleichzeitig kann mit einer Umstellung auf eine 100% biologische Ernährung in allen vier Ernährungsweisen ein deutlicher Schritt Richtung Bewältigung der Klimakrise, Gesundheit und Ernährungssicherung gesetzt werden. Konsumieren wir also weniger und dafür ganz bewusst Fleisch in biologischer Qualität – am besten von regionalen Bäuerinnen und Bauern des Vertrauens, hat dies einen deutlichen Effekt. Ein Weg, der vielleicht für Viele leichter gangbar erscheint, als gänzlich auf Fleisch zu verzichten.
Neben Hintergrundwissen sowie Tipps und Tricks zu den Produkten versuchen wir dich als Biohof bestmöglich und auf vielfältige Weise auf deinem Weg zu einer klimafreundlichen Ernährung zu unterstützen. Vegetarische und vegane Speisen tragen maßgeblich dazu bei unsere Umwelt zu schützen und uns klimafreundlicher zu ernähren. Wir versuchen dich deshalb bestmöglich beim Einbau von veganen Speisen oder vegetarischen Gerichten in deinen Alltag zu unterstützen. Neben zahlreichen vegetarischen oder veganen Rezepten findest du in unserem Online-Bioladen auch eine Vielzahl an pflanzlichen Alternativen die dir vegan essen schmackhaft machen, denn auch ohne tierische Produkte lassen sich dank zahlreichen Alternativen ganz einfach leckere Gerichte zaubern. Du wirst sehen, selbst manch klassische „Hausmannskost“ ist leicht vegan zubereitet (z.B. Krautfleckerl, Erdäpfelgulasch…).
Auch unser Lieblings-Schokomousse ist übrigens vegan und hat bis jetzt noch jeden "Fleischtiger" schwach werden lassen.
Mehr als 200.000 Tonnen Lebensmittel werden jä...
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