Sind Sie sicher, dass Sie diesen Artikel aus der Merkliste löschen möchten?
Mehr als 200.000 Tonnen an Lebensmittel werden laut dem ORF-Schauplatz-Report „Essen ohne Wert“ in österreichischen Haushalten weggeworfen, das entspricht ca. einem Wert von jährlich 263 Euro pro Haushalt. Damit werden nicht nur Lebensmittel, sondern auch wertvolle Ressourcen, die zur Herstellung der Lebensmittel benötigt werden, verschwendet. Zum Beispiel Wasser und Energie. Mit der Energie, die zur Herstellung eines Apfels benötigt wird, könntest du nämlich 180 mal dein Handy aufladen.
Das ist eigentlich nichts Neues aber einer der größten Hebel, um Lebensmittel zu retten. Überlege dir, bevor du einkaufen gehst, was du die Woche kochen möchtest und kaufe möglichst nur das ein, was du auch brauchst.
Das kennst du bestimmt auch. Hunger füllt den Einkaufswagen. Deswegen solltest du nie hungrig einkaufen gehen. Übrigens: Ein großes Glas Leitungswasser vorab reduziert das Hungergefühl.
Konsumenten wünschen sich perfekte Produkte. Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht, gelangt deshalb in vielen Supermärkten gar nicht erst ins Regal. Trotzdem bleibt dort „hässliche“ Ware im Regal liegen.
Eine Karotte mit Kratzer, ein zu großer Mangold, der Apfel mit braunen Streifen, die Zwiebel, deren Schale schon zu arg abgeblättert ist – schmecken tut es genauso, also kannst du hier auch zugreifen, den Gemüse und Obst sind nun mal Naturprodukte. In unserem Blog findest du einen Beitrag zum Thema Lebensmittelverschwendung in Österreich. Rund ein Drittel der Lebensmittel wird in Österreich nämlich entsorgt. Zu groß, zu klein, zu rund: vor allem bei Obst und Gemüse liegt es oft an der mangelhaften Größe oder Optik.
Die richtige Lagerung von Lebensmitteln verlängert die Haltbarkeit. Nudeln, Linsen, Mehl, Couscous und Öle mögen es trocken und dunkel im Regal. Südfrüchte sollten als Wärmeliebhaber bei Zimmertemperatur gelagert werden. Salat welken bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 60 % nicht so schnell – also ab damit ins Gemüsefach im Kühlschrank.
Mehr Tipps zu richtigen Lagerung in unserem Blogbeitrag „Tipps für die richtige Lagerung“.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, wie lange ein Lebensmittel bestimmte Eigenschaften wie zum Beispiel Geschmack, Aussehen oder Nährwerte mindestens behalten muss. Das MHD ist nicht zu verwechseln mit dem Verfalls- oder Verbrauchsdatum!
In unserem Artikel „Was bedeutet Mindesthaltbarkeitsdatum?“ klären wir über die Bedeutung des MHD auf.
Brokkoli, Kraut, Kartoffeln, Wurzelgemüse hält sich bei richtiger Lagerung lange frisch, oder auch anderes Gemüse und Obst wie zum Beispiel Beeren in der Tiefkühltruhe vorrätig zu haben, ist sinnvoll. Dann ist es gar nicht schlimm, wenn du eher „zurückhaltend“ einkaufst und mal kein frisches Gemüse mehr zu Hause hast. Du hast ja deine Reserven im Keller, der Speis oder im Gefrierschrank.
Neben der richtigen Lagerung gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten Lebensmittel länger haltbar zu machen. Brötchen, Bananen, Kuchen, Gewürze oder Reste vom fertig gekochten Mittagessen – es lässt sich nahezu alles einfrieren. Sogar Eier. Die muss man dann allerdings vor dem Einfrieren aufschlagen.
Auch Einkochen & Einmachen ist eine beliebte Möglichkeit, um die Lebensdauer von Lebensmitteln zu verlängern. Bereite Eintöpfe, Pasta Saucen und Kompotts zu oder wecke Gemüse ein, dass du zu viel geerntete oder gekauft hast. Du kannst sie portionsweise perfekt im Glas durch Pasteurisieren haltbar machen.
Bei vielen Obst und Gemüsesorten ist mehr essbar als du denkst so wie zum Beispiel der Strunk des Brokkoli der oftmals im Müll landet aber genauso gut schmeckt wie die Brokkoli Röschen. Oftmals lassen sich die Reste auch anderweitig zum Beispiel zu selbstgemachten Putzmitteln verarbeiten. Wir vom Biohof, haben schon so einiges ausprobiert. Unsere Lieblings-Verwertungsmöglichkeiten:
Radieschengrün-Chips
Wie der Name schon verrät, lassen sich aus den Blättern von Radieschen knackige Chips herstellen.
Wunderwaffe: Zitrusschalen
Zitrusfrüchte schmecken nicht nur herrlich, aus der übrig gebliebenen Schale lässt sich auch so einiges zaubern. Zum Beispiel:
Du suchst nach mehr Inspiration, um Obst und Gemüse im Ganzen zu verwerten?
Dann haben wir einen Buchtipp für dich:
Wer kennt sie nicht, die vielen verlockenden Aktionen und Angebote, die beim Einkaufen häufig lauern. Wer XXL-Packungen kauft und später dann einen Teil wegwirft, spart nicht nur kein Geld, sondern verschwendet auch Lebensmittel und wertvolle Ressourcen. Überlege dir deshalb genau, ob die „Mehr-Menge“ wirklich brauchst.
Aus Lebensmittelresten und „alten“ Lebensmitteln lassen sich großartige Gerichte zaubern. Der Apfel ist schrumpelig geworden? Macht doch einfach Apfelmus daraus oder Marmelade. Braune Bananen? Kein Problem. Mit einem leckeren Bananenbrot liegst du gerade voll im Trend. Schlappes Gemüse? Ideal für Suppen, Eintöpfe oder Curry. Ganz nach dem Motto: Ist die Karotte auch krumm, dem Ragout ist´s wurscht!
Ganz gemäß diesem Motto handeln wir am Biohof übrigens genauso. Überreife Zwetschken verarbeiten wir zu einer köstlichen Marmelade für unsere „Hausg´mocht“ Produkte und ist das Gemüse optisch für den Verkauf nicht geeignet, zaubert unser Küchenteam einen leckeren Eintopf daraus. Du hast zu viel Brot, Kartoffel, Gemüse, gekauft? Dann haben wir hier ein wenig Inspiration für dich:
Zu viel | Resteküche-Ideen |
---|---|
Brot gekauft | Scheiterhaufen, Brotsalat >> Zum Rezept, Pofesen, Knödel, Semmebrösel |
Erdäpfel gekocht | Erdäpfelkäse, Gnocchi, Gröstl |
Fleisch & Wurst gebraten | Geschnetzeltes, Fleckerlspeise, Aufstrich, Fleischknödel |
Gemüse auf Vorrat | Eintopf, Suppe auf Vorrat, Gemüsepizza, Auflauf, Curry, Sugo, Chutney |
Obst auf Vorrat | Smoothie, Obstsalat, Obstknödel, Fruchtspiegel, Marmelade, Eis |
Gemüsereste einfrieren und wenn du genügend gesammelt hast, einen Gemüsefond daraus zaubern.
Leckere Frühstückbowl zur Resteverwertung:
Auf unserem YouTube-Kanal findest du einfaches Smoothie-Bowl-Rezepte inklusive Tipps für die Resteverwertung.
Bis Lebensmittel auf deinem Teller landen, haben sie viele Ressourcen verbraucht. Landfläche, Wasser, Energie, Arbeitskraft, vielleicht hat ein Tier sein Leben gelassen. Grund genug, es zu genießen! Das solltest du dir immer mal wieder bewusst machen.
3-fach Mama Katharina aus Vorderstoder hat uns noch ihren ganz persönlichen "Lebensmittelretten-Tipp" verraten, den wir dir natürlich nicht vorenthalten möchten:
Du hast weitere Ideen, Tipps und Vorschläge wie wir gemeinsam Lebensmittel retten können? Dann schreib uns doch auf marketing@biohof.at mit dem Betreff: Lebensmittel retten leicht gemacht. Wir freuen uns darauf!