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Heute dürfen wir dir einen besonderen Bio-Partner vorstellen: Die "integrative Gemeinschaft Loidhold" - auch Loidholdhof genannt - aus St. Martin im Mühlkreis, die uns mit verschiedensten heimischen Getreideprodukten beliefert. Nur 15 km von unserem eigenen Biohof entfernt, werden am Loidholdhof unterschiedliche Getreidesorten angebaut und verarbeitet. Das Besondere daran? Bewirtschaftet wird der Demeter-Betrieb von Menschen mit und ohne Behinderung, die zum Teil auch am Loidholdhof leben.
Aus diesem Grund haben sich Eltern von beeinträchtigten Kindern in den 90iger Jahren zusammengeschlossen und den Verein nach dem anthroposophischen Weltbild von Rudolf Steiner gegründet.
„Bei uns hat jeder hat eine Aufgabe, die ihm Spaß macht.“, hat Betreuerin Sophie uns bei unserem Besuch verraten. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie mit viel Leidenschaft und Engagement in der integrativen Gemeinschaft und betreut dort um die 26 Menschen, die zum Teil seit vielen Jahren am Hof leben oder zum Arbeiten auf den Hof kommen.
Ob in der Landwirtschaft, im Garten, in der Küche oder im Haushalt – am Loidholdhof ist immer etwas zu tun. „Jeder wird entsprechend seiner Fähigkeiten eingesetzt und auch gebraucht. Wir erzeugen keine Arbeit künstlich“, so Sophie. Neben der täglichen anfallenden Arbeit am Hof gibt es vor Ort auch einen kleinen Hofladen mit ausgewählten, heimischen Produkten, sowohl vom Loidholdhof selbst als auch von regionalen Partnern. Zusätzlich lädt das gemütliche Hofcafé mit hausgemachten Kuchen zum Verweilen ein. Auch hier arbeiten Betreuer:innen und Betreute Hand in Hand. Wer hingegen handwerklich und künstlerisch begabt oder interessiert ist, findet eine Arbeit mit Sinn in der hofeigenen Tischlerei, wo unter anderem die Möbel für Hofcafé und Wohnbereich hergestellt werden, oder in der Weberei und in der Malerwerkstatt. Dort sind auch die die neuen Produktverpackungen von Getreide und Co. entstanden, denen Lukas, ein betreuter Mitarbeiter, mit seiner schönen Handschrift den letzten Schliff verpassen durfte.
Auf 50 ha Eigengrund werden am Loidholdhof Getreide sowie Obst und Gemüse in Demeter-Qualität angebaut, sowie verschiedenste Tiere unter anderem Hühner, Ziegen, böhmische Waldschafe, Gänse und Rinder gehalten.
Ein richtiger Bauernhof mit „alten Rassen“ eben, da dürfen natürlich auch einige Katzen und ein Hofhund nicht fehlen. Der achtsame Umgang mit Natur und Tier ist dabei die Basis für das menschliche Miteinander am Loidholdhof.
… werden am Loidholdhof erzeugt. Das angebaute Getreide wird dabei zum größten Teil in Handarbeit und direkt am Hof von Menschen mit Beeinträchtigung gemahlen, verarbeitet und mit Abfüllmaschinen verpackt. Vollkornmehle, zum Teil in Demeter-Qualität, weisen am Loidholdhof eine ganz besondere Eigenschaft auf: sie werden mit einer Zentrofan-Mahltechnik gemahlen. „Bei dieser speziellen Technik werden die Körner nicht gequetscht, sondern an einem stillstehenden Mahlstein im ständig wirbelnden und kühlenden Luftstrom abgeschliffen. Dadurch können wir ein sehr feines, lange haltbares Vollkornmehl anbieten, in dem wertvolle Vitamine erhalten bleiben.“, haben wir bei unserem Besuch erfahren. Helles Mehl, dass besonders fein sein soll, wird hingegen in der nahegelegenen Stritzlmühle in Putzleinsdorf gemahlen und anschließend auch in St. Martin verpackt. So verlassen jährlich rund 40.000 Packungen den Biohof in St. Martin.
Das Sortiment umfasst neben klassischen Getreidesorten auch Grünkern oder Dinkelgrieß. Eine große Auswahl findest du bei uns im Bio-Frischmarkt und in der Biokiste. Am beliebtesten sind laut Sophie das klassische Weizenmehl 700 und die Haferflocken. Kein Wunder, sind beide doch vielseitig einsetzbar.
Je nach Saison und Witterung wachsen rund um den Loidholdhof auch verschiedenste Obst- und Gemüsesorten, sowie unterschiedlichste Kräuter. Diese werden sowohl am Hof für die Bewohner verkocht als auch zu Saft, Marmelade, Tee, Kräutersalz etc. verarbeitet und im Hofladen verkauft. Auch 20 Bienenvölker haben ein Zuhause am Loidholdhof gefunden und erfreuen sich am bunten Stein-, Blumen- und Kräutergarten. Der daraus gewonnene Honig wird im Hofladen verkauft oder selbst gegessen. Fleisch, Heumilch und Eier kommen zudem zum Großteil von den eigenen Tieren, die am Hof gehalten werden. So können sich die Bewohner:innen samt Betreuer:innen zu einem großen Teil selbst versorgen und sind unabhängig.
Wie auch auf unserem eigenen Achleitner Biohof, haben der Kompost und Humusaufbau am Loidholdhof einen großen Stellenwert. Als Herzensprojekt von Achim, dem derzeitigen Hofsprecher des Loidholdhofs, wird viel Zeit und Geduld in die Herstellung von Kompost investiert, um so den Boden alle wichtigen Nährstoffe zukommen zu lassen und möglichst viel Humus aufzubauen. Ähnlich wie auch bei uns, wird am Loidholdhof in Kreisläufen gedacht: so spielen Pflanzen- und Bodengesundheit, sowie die Gesundheit von Mensch eine große Rolle.
Dann schau doch einmal im Hofladen und Hofcafé vorbei oder besuche eine der zahlreichen Veranstaltungen, die regelmäßig am Loidholdhof stattfinden.