Sind Sie sicher, dass Sie diesen Artikel aus der Merkliste löschen möchten?
„Worst du bei die Sau?“, fragt Lebensgefährtin Verena ihren David, wenn er nach einem Stallbesuch nach Hause kommt. Auch ob er in der Räucherkammer nach dem Rechten gesehen hat, riecht sie sofort. Beide arbeiten am Betrieb, den David 2023 von seinem Vater Josef übernommen hat.
Ein gutes Leben für Mensch und Tier
Gut 150 Schweine leben am Lampelgut, dem Hof von Familie Mitterhuber. Zusätzlich bewirtschaften sie 25 ha Ackerfläche sowie je 5 ha Wiese und Wald. „Vom Kerndl bis zur fertigen Wurst kommt bei uns so gut wie alles vom eigenen Hof“, erzählt David stolz. Dem gelernten Elektriker wurde nach dem Wirtschaftsstudium schnell klar: in der Industrie will er nicht sein Leben lang arbeiten. Mit dem eigenen Tun einen guten Fußabdruck hinterlassen, das hat David schon von seinem Vater gelernt.
So kümmert er sich mit viel Umsicht um seine Tiere. Die Schweine werden mit ca. 30 kg von einem Partnerbetrieb zugekauft. Der Außenbereich des Stalls ist für sie jederzeit zugänglich. Zum Schlafen, aneinander Kuscheln und Spielen steht ihnen im Innenbereich frisches Stroh zur Verfügung.
Schlachtung am eigenen Hof
Die Schlachtung am eigenen Hof zeichnet den Biohof Mitterhuber besonders aus. Oberstes Gebot dabei: kein Stress für die Tiere. „Du kannst deine Tiere noch so gut halten und dich um sie kümmern, mit Stress bei der Schlachtung ruinierst du alles, was du vorher gut gemacht hast.“ Die Schlachtung vor Ort erspart den Schweinen lange Transportwege und den damit verbundenen Stress. Am Schlachttag kommt die ganze Gruppe in den Schlachtraum. In der Herde bleiben die Schweine entspannt. „Du musst selber ruhig sein und keinen Stress haben, sonst überträgt sich das auf die Tiere“, weiß David. Ein zusätzlicher Trick von Vater Josef: er ahmt den Brunftschrei von Schweinen nach. „Da spitzen alle die Ohren und werden ruhiger.“
Ob David ein Tier schlachten kann, hat er selbst lange nicht gewusst. Auch Vater Josef hat diese Frage am Anfang beschäftigt. Der Satz „Die Seele eines Tieres kannst du nicht töten“ half ihm bei seiner Entscheidung. „Tiere zu töten, macht keinen Spaß, aber so wie wir das machen, geht es“, erklärt David seine Entscheidung selbst zu schlachten. Der Respekt gegenüber ihren Tieren und die Ehrfurcht vor der Schlachtung sind Vater und Sohn besonders wichtig.
Frühe Bio-Pioniere
Josef hat seinen Betrieb 1988 auf Bio umgestellt. „Beim Ausbringen der Spritzmittel auf den Feldern habe ich mich gefragt, will ich das selber essen?“ Der Zustand seiner Böden bereitete ihm zudem ein schlechtes Gewissen. Er besuchte Bodenkurse und lernte die Bio-Bauern Bachleitner und Schweitzer kennen, mit denen er die Hoflieferanten gründete. Wie viele Bio-Pioniere hat er am Anfang mit viel Gegenwind zu kämpfen. „Aber die, die am meisten geschimpft haben, haben später gesagt: Sepp, du hast das richtig gemacht.“
In der Pension hilft Josef weiter bei den Schlachtungen mit, hat jetzt aber endlich mehr Zeit für seine Leidenschaft, die Landwirtschaft. Jeden Tag schaut er mit Freude nach seinen Feldern.
Überzeugung von Bio
Bio geht bei Familie Mitterhuber, wie bei uns am Biohof, über den Feldrand hinaus. Für ihre Lieferungen nutzen sie zwei Elektrobusse. „Bio ist für mich kein Schlagwort, sondern unser Leben“, erzählt David von seiner Überzeugung. Verena, die sich um die Buchhaltung kümmert und als Mädchen für alles überall kräftig mitanpackt, schätzt die Ursprünglichkeit und Natürlichkeit der biologischen Landwirtschaft. „Eigentlich sollte Bio die Normalität sein und die konventionelle Landwirtschaft strenger kontrolliert werden.“
Davids Lieblingsprodukt ist der Bauchspeck. Das war das erste Produkt, in das er sich intensiv reingedacht hat, um es zu perfektionieren. Leidenschaftlich tüftelt David an seinen Rezepturen und Herstellungsverfahren und entwickelt sie weiter, um ohne künstliche Zusatzstoffe beste Qualität zu liefern. Überzeuge dich selbst von den feinen Spezialitäten vom Biohof Mitterhuber: